Tod

Langsam setzt mir die Summierung von Todesfällen zu.

– Am 9. Juli starb ein 6-jähriger Junge. Er und sein Zwillingsbruder kamen ab und zu ins BIKI (Bibelkiste). Das ist eine Art Kindergottesdienst der ref. Kirche an Mittwochnachmittagen für Kinder ab ca. 4 Jahren. Ich bin dort Mitarbeiterin. Wir erzählten auch mal vom Himmel, sprachen darüber, wie es ist, wenn ein Büsi oder s’Grossi stirbt. Aber man vermutet doch nicht, dass eines dieser kleinen Kinder, welches vor einem sitzt, bald sterben wird. Kleine Kinder sollten das ganze Leben noch vor sich haben! Wie mag es der Autofahrerin gehen mit dem Wissen, eine Familientragödie verschuldet zu haben? Ich verurteile sie nicht – sie fuhr, was ich gehört habe, aus einer unübersichtlichen Stelle auf das Trottoir. Wie schnell ist etwas derart Schreckliches passiert – und es könnte jedem Autofahrer passieren. Wie würde ich mit dem Wissen leben, ein Zwillingskind seinem Bruder und seiner Familie entrissen zu haben? Wie mit den schrecklichen Bildern des Unfalls umgehen? Wie lebt der Zwillingsbruder weiter? Er hat 6 Jahre seines Lebens an der Seite desjenigen Bruders verbracht, der mit ihm zusammen im Mutterleib war. Wie geht es wohl der Mutter, dem Geschwisterchen, welche dem schrecklichen Unfall zugesehen haben? Zugesehen, wie der Kopf des Kindes zermalmt wurde?  http://www.20min.ch/schweiz/zentralschweiz/story/27724366


– Am 14. August starb der Mann einer ehemaligen Nachbarin. Zu dieser Familie hatten wir eine gute Beziehung, als wir noch dort wohnten. Eines ihrer Kinder war ein Klassengspänli unserer einen Tochter. Die Frau hat mich oft aufgesucht, um über ihre Lebensherausforderungen zu sprechen. Seit unserem Umzug hatten wir keinen Kontakt mehr. Aber die Todesnachricht hat mich dennoch erschüttert. Wie kommt diese sensible Frau mit dem Verlust ihres Mannes zurecht? Wie die mittlerweile erwachsenen Kinder? Mit Jahrgang 1955 ist ein Mann noch nicht alt und wäre vielleicht gern Grossvater geworden, hätte seine Pensionierung geniessen wollen?


– Am 16. August starb überraschend der Vater der besten Freundin unserer mittleren Tochter. Er war Homöopath, hat Anzeichen seines Körpers nicht deuten können und fragte einen Berufskollegen um Rat. Mitten im Telefongespräch starb er, im Beisein seiner Tochter. Diese versuchte, ihn zu reanimieren. Vergeblich. War für ein Schock, wenn ein Familienvater urplötzlich aus dem Leben gerissen wird! Am Morgen stehen alle fröhlich auf, gehen ihrem Tageswerk nach, ohne zu ahnen, dass sie am Abend um ein Familienmitglied trauern werden. Ich bin so traurig zusammen mit seiner Frau und ihren Kindern.


– Und nun das: vorgestern starb der Bruder meiner Schwägerin! Unsere älteste Tochter war zusammen mit seiner Tochter diesen Frühling für ein paar Monate in Dänemark. http://www.20min.ch/schweiz/zentralschweiz/story/31560269
Er kannte dieses Gebiet, war da oft alleine Pilzsammeln. Nun rutscht er nicht aus, um verletzt zu werden, sondern stürzt zu Tode. Was für eine Tragödie!

Nun reicht es, Tod! Es sind zuviele liebe Menschen innert nicht mal 2 Monaten so urplötzlich aus dieser Welt, von ihren Lieben geschieden! Ich kann weitere Todesnachrichten nicht ertragen, komme kaum zurecht mit diesen vier. Ich habe Angst, die Todesanzeigen in der Zeitung zu lesen – es könnte wieder jemand darin stehen, den ich kenne. Wieder ein Abschied nötig sein, erneutes Trauern, wo ich doch emotional noch gar nicht mitgekommen bin mit diesen vier tragischen Schicksalschlägen. Ich habe Angst, es könnte uns als Familie noch persönlicher treffen. Was, wenn ….. nein, ich darf gar nicht daran denken…. :-O Ich habe extrem Mühe mit Abschied nehmen, sogar schon dann, wenn es nur darum geht, nach einem schönen Bsüechli aus dem Postauto tschüss zu winken, in der Annahme und dem Urvertrauen, dass man einander wieder sehen wird.

Klar, als Christ habe ich eine Hoffnung. Ich weiss, dass der Tod nur temporär trennt. Dass wir einander wiedersehen werden in einer anderen Welt, dass es Abschiede auf Zeit sind. Aber ich möchte keinen der geliebten, bekannten Menschen hier auf dieser Welt loslassen müssen. Ich möchte Menschen immer so spüren wie es auf dieser Welt möglich ist: physisch. Und ich möchte immer so im Dialog stehen können, wie es hier auf dieser Welt möglich ist – nicht nur auf spiritueller Art, sondern 1:1 die Stimme, die Mimik des Gegenübers mitbekommen.

Ich weiss, dass der Tod zum Leben gehört. Und ich weiss, dass es kindisch ist und ein Trötzeln, wenn ich sage, dass ich den Tod nicht wahrhaben möchte, nie und wirklich gar nie Abschied nehmen möchte von meinen Liebsten. Ich weiss…. Ach könnte das Leben doch nur immer schmerzlos sein….

——–

Und wieder ein Todesfall. 😦 Der Vater des Freundes meiner Tochter. Heute. Tödlich verunfallt.  15. Sept. 2014 RIP

„Mission unter falscher Flagge“ – Christen im Umgang mit Medien und Kritik

Ich zitiere aus NDR: „Selten hat eine Dokumentation so viele Reaktionen ausgelöst wie der NDR Film „Mission unter falscher Flagge – Radikale Christen in Deutschland“ von Mareike Fuchs und Sinje Stadtlich, der am 4. August im Ersten Premiere hatte. Den NDR und Das Erste haben danach mehrere Tausend Briefe, Mails und Anrufe erreicht. Wegen des großen Zuschauerinteresses zeigt das NDR Fernsehen die Dokumentation noch einmal – am Freitag, 22. August, um 22.00 Uhr.“

Dieser Film, war es, welcher sovielen Christen sauer aufgestossen ist und sie zu tausendfachen Reaktionen hinreissen liess: „Mission unter falscher Flagge“:

Nun hat DasErste auf die Vorwürfe der Christen reagiert:  Stellungnahme.

Wenn ich in einer leitenden Stellung in einer Freikirche oder einem christlichen Verband wäre, würde ich dieses Vorkommnis sofort als Anschauungsmaterial für Schulungen im Umgang mit den Medien und mit Kritik überhaupt verwenden.

Wie gehen Christen mit Kritik in den eigenen Reihen um und wie, wenn sie von aussen kritisiert werden?

Meine eigene Erfahrung bestätigt leider, dass die meisten Christen den Umgang mit Kritik nie gelernt haben und auch überhaupt nicht motiviert sind, in dieser Hinsicht lernbereit zu werden. Ich war 22 Jahre lang Mitglied in einer Freikirche, welche mein Mann und ich sogar die ersten 5 Jahre lang leiteten. Kritik war zu keinem Zeitpunkt erwünscht, sondern wurde immer auf mich selber zurückgeworfen. Wenn ich mit etwas in der freikirchlichen Gemeinde Probleme hätte, dann dürfe ich nicht darauf schliessen, dass alle damit ein Problem hätten, sondern dann sei es in erste Linie mein Problem – ja ich selber sei das eigentliche Problem. Diesen Satz hörte ich mehr als einmal – bis ich ihn zu verinnerlichen begann und ich therapeutische Hilfe in Anspruch nahm.

Kritik von aussen wird zu oft mal so aufgenommen, dass hier der Teufel den Christen schaden möchte. Es wird ein Zusammenhang mit Christenverfolgung hergestellt, abgeblockt, vehement alles rundum bestritten und sollte es ein Christ wagen, die eine oder andere Kritik zu unterstützen, gilt er nicht selten als Nestbeschmutzer.

Was ich nicht verstehe und was mich entsetzt, sollte der Vorwurf stimmen, ist, dass Christen scheinbar gelogen haben. Was für ein Armutszeugnis, wenn Christen vorgeworfen wird, sie würden lügen! Dies vor allem auch in ihren Reaktionen auf den ausgestrahlten Film. Ein Beispiel – ich zitiere aus der Stellungsnahme des TV Senders DasErste:

„Rund um dieses im Film ausgestrahlte Interview mit Jürgen Werth werden ebenfalls Vorwürfe erhoben. Wir hätten ihm vor diesem 26. Juni nicht gesagt, worum es ginge, welche Fragen wir hätten. Auch Jürgen Werth hat sich in einem Radiogespräch entsprechend geäußert. Diese Behauptungen sind falsch. In einer Mail vom 23. Juni teilten wir Herrn Werth die Themenkomplexe mit, erwähnten darin ausdrücklich die – in unseren Augen kritikwürdigen – Vorkommnisse beim Gospelforum und bei Mission Freedom. Dass Herr Werth dann im Interview auf die entsprechenden Fragen sein Nichtwissen um diese Vorgänge äußerte, hat aber auch uns irritiert. Zumal die beiden „Vorsitzenden“ von Gospelforum und „Mission Freedom“, Peter Wenz und Gabriele Wentland, zusammen mit Herrn Werth im Geschäftsführenden Vorstand der EAD sitzen, sich also gut kennen.“

Mir stellen einige Fragen:
Sollte es stimmen, dass Herr Jürgen Werth nichts über den Inhalt der Fragen wusste, welche auf ihn zukamen, dann hat er

– entweder das Mail nicht gelesen. Was nicht sehr professionell wäre.

– oder gelogen. Was ich mir aber doch auch nicht vorstellen kann, soweit ich ihn „kenne“.

Ich tippe eher auf ersteres: er hat das Mail nicht gelesen. Entweder, weil er es nicht unter die Augen bekommen hat, aus welchen Gründen auch immer, oder weil er es unnötig fand, sich auf die Fragen vorzubereiten und es bewusst oder unbewusst zur Seite geschoben hat. Warum hat er dann vor dem Interviewtermin nicht selber nochmals nachgefragt und um die Fragestellungen/Ziel des Interviews gefragt? Ich unterstelle hier eine gewisse Naivität im Umgang mit den Medien und befürchte, unsere Schweizer Freikirchen, unsere Schweizer Allianz würde in einem ähnlichen Fall genauso naiv handeln. Nehmt euch ein Beispiel und fragt euch bereits jetzt, bevor so ein Fall eintritt: wie würden wir reagieren – wie schnell wären wir bereit für Interviews – sind unsere Absprachewege evtl. zu lang? Sind wir für Medienanfragen auch dann bereit, wenn alle zuständigen Personen in den Sommerferien weilen? Den Medien ist das in der Regel egal, sie wollen Sommerlöcher füllen. 😉 Und vor allem: wie kritikbereit sind wir wirklich?

Eine weitere Frage, welche ich mir stelle lautet: sind sich alle freikirchlichen Gemeinden, welche Livestreamgottesdienste ausstrahlen bewusst, dass die aufgezeichneten Gottesdienste im Web jederzeit in irgendeinem TV-Beitrag eingebettet werden können? Und vor allem: werden Gottesdienstbesucher darauf aufmerksam gemacht, dass sie einen Gottesdienst besuchen, bei dem sie evtl. auch als Besucher von einer Kamera aufgezeichnet werden könnten?

Ich stelle fest, dass Christen und gerade auch solche in führenden Positionen, in den Social Medias noch viel zu wenig verankert und wenig präsent sind. Sie sind sich der Chancen und Gefahren nicht überall bewusst. Hier besteht eindeutiger Aufholbedarf. Geschulte Leute, welche man zu internen Fortbildungen „anzapfen“ könnte,  gäbe es unter Schweizer Christen genügend. Und dann, nachdem ihr geschult seid im Umgang mit Social Media – liebe Pastoren: wagt es, euch bei Facebook und Twitter anzumelden und aktiv zu werden, bleibt am Draht der Menschen von heute, kommt raus aus euren Schulungs- und Konferenzlokalen, nehmt Stellung, klickt euch unter den Kommentarfunktionen bei 20Minuten oder Blickamabend ein, denn dort sind die Menschen zu finden, welche ihr erreichen wollt!

Und dann noch was anderes: tausendfache Reaktionen seitens der Christen auf Kritik an Christen! Und wo bleiben diese tausendfachen Reaktionen, wenn es um wirkliche Christenverfolgungen geht?

Reaktion: http://www.pro-medienmagazin.de/kommentar/detailansicht/aktuell/ndr-beitrag-war-notwendig-89730/

Mein Senf zu #gerigate

Jesus vergibt dem Mann, welcher sonst von allen verurteilt wird

1 Jesus ging dann aus der Stadt zum Ölberg.

2 Aber gleich am nächsten Morgen war er wieder im Tempel. Und ziemlich schnell waren wieder sehr viele Leute bei ihm, denen er dann Sachen über Gott beibringen konnte.

3 Plötzlich brachten die Theologen und die Pharisäer einen Mann an, welcher auf frischer Tat ertappt worden war. Er hatte Sexbildli von sich selber einer Geliebten gezeigt, obwohl er bereits eine feste Partnerin hatte. Sie stießen den Mann in die Mitte, damit alle ihn sehen konnten.

4 Dann sagten sie zu Jesus: „Herr Lehrer, dieser Mann ist gerade erwischt worden. Er hat Sexselfies an seinem politischen Arbeitsplatz geknipst und per social Medien verschickt, er hat einer Frau gedroht, er ist als Politiker untragbar.“

5 Nach den alten Gesetzen vom Mose müsste er jetzt von allen öffentlichen Ämtern zurücktreten! Was sagen Sie zu diesem eindeutigen Fall?“

6 Das war natürlich nur ein Trick. Sie hofften, sie könnten Jesus damit in eine Zwickmühle bringen, sodass er irgendwas Verpeiltes sagen würde, was sie dann später gegen ihn verwenden könnten. Jesus blieb aber total cool, er setzte sich auf den Boden und schrieb irgendwas mit seinen Fingern in den Sand.

7 Als die Typen aber weiter rumnervten, sah er nach oben und sagte: „Okay, dann soll mal der den ersten Stein werfen, der noch nie in seinem Leben Mist gebaut hat!“

8 Dann bückte er sich wieder und malte irgendwelche Sachen in den Sand.

9 Als Erstes verschwanden die Leute, die Anklage erhoben hatten. Und dann folgte ihnen einer nach dem anderen, bis Jesus zum Schluss mit dem Mann alleine war.

10 Jesus stand auf und fragte sie: „Na, wo sind denn jetzt die Leute, die ’ne Anzeige erstatten wollten? Hat etwa keiner von denen das Urteil auch vollstreckt?“

11 „Nein, keiner, mein Herr“, antwortete er. „Dann werde ich das auch nicht tun. Geh jetzt mal nach Hause und pass auf, dass du nicht noch einmal so einen Fehler machst!“

Originaltext der Volxbibel – Johannes Kapitel 8 – folgt hier – man finde die kleinen, unwesentlichen Unterschiede. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.

Jesus vergibt der Frau, die sonst von allen verurteilt wird

1 Jesus ging dann aus der Stadt zum Ölberg.

2 Aber gleich am nächsten Morgen war er wieder im Tempel. Und ziemlich schnell waren wieder sehr viele Leute bei ihm, denen er dann Sachen über Gott beibringen konnte.

3 Plötzlich brachten die Theologen und die Pharisäer eine Frau an, die auf frischer Tat ertappt worden war. Sie hatte mit einem Mann Sex gehabt, obwohl sie bereits mit einem andern verheiratet war. Sie stießen die Frau in die Mitte, damit alle sie sehen konnten.

4 Dann sagten sie zu Jesus: „Herr Lehrer, diese Frau ist gerade beim Ehebruch erwischt worden.

5 Nach den alten Gesetzen vom Mose müsste sie jetzt von mehreren so lange mit Steinen beworfen werden, bis sie tot ist! Was sagen Sie zu diesem eindeutigen Fall?“

6 Das war natürlich nur ein Trick. Sie hofften, sie könnten Jesus damit in eine Zwickmühle bringen, sodass er irgendwas Verpeiltes sagen würde, was sie dann später gegen ihn verwenden könnten. Jesus blieb aber total cool, er setzte sich auf den Boden und schrieb irgendwas mit seinen Fingern in den Sand.

7 Als die Typen aber weiter rumnervten, sah er nach oben und sagte: „Okay, dann soll mal der den ersten Stein werfen, der noch nie in seinem Leben Mist gebaut hat!“

8 Dann bückte er sich wieder und malte irgendwelche Sachen in den Sand.

9 Als Erstes verschwanden die Leute, die Anklage erhoben hatten. Und dann folgte ihnen einer nach dem anderen, bis Jesus zum Schluss mit der Frau alleine war.

10 Jesus stand auf und fragte sie: „Na, wo sind denn jetzt die Leute, die ’ne Anzeige erstatten wollten? Hat etwa keiner von denen das Urteil auch vollstreckt?“

11 „Nein, keiner, mein Herr“, antwortete sie. „Dann werde ich das auch nicht tun. Geh jetzt mal nach Hause und pass auf, dass du nicht noch einmal so einen Fehler machst!“