Kindererziehung im Wandel der Zeit

Kindererziehung im Wandel der Zeit – Teil 1

Gehorsam und Pflichterfüllung gegenüber Erwachsenen und Disziplin – dies waren drei typische „Tugenden“, welche Kindern über Jahrzehnte eingetrichtert und nicht selten eingeprügelt wurden. In der Schule und im Elternhaus war es für ein Kind tabu, zu widersprechen.

„Tatzen-Geben“ (mit dem Lineal auf die Finger schlagen) war als Bestrafung ungehorsamer Kinder legitim. Mit Lederriemen, Teppichklopfern, dünnen Rohrstecken wurden kindliche Gesässe traktiert, um sie fühlen zu lassen, dass die Erwachsenen sagen, wie sie sich zu verhalten haben. Ohrfeigen, „Kopfnüsse“, das Ziehen an den Haaren oder Ohren und das Knien-Lassen des Kindes auf einem spitzen, dreikantigen Holzscheit, waren ebenfalls beliebte Disziplinarmassnahmen. Pfarrer, Lehrer und Eltern beriefen sich nicht selten auf den Bibelvers von Sprüche 13,24: »Wer seine Rute schont, der hasst seinen Sohn; wer ihn aber liebhat, der züchtigt ihn bald.« Dabei waren sich die Erziehungsberechtigten nicht bewusst, dass das hebräische Wort „Rod“ für Rute auch mit „Korrektur“ übersetzt werden kann. Nach heutigen Bibelauslegern legitimiert dieser Vers nicht das Schlagen von Kindern, sondern es geht um das Erziehen im Allgemeinen. Einem Kind soll nach biblischem Erziehungsverständnis nicht alles erlaubt werden, sondern es soll Grenzen spüren, ähnlich wie sie der Autofahrer in Form von Leitplanken auf Autobahnen erlebt.

Körperstrafen im Strafrecht

Die Generationen bis 1960 kannten einzig den strengen Erziehungsstil der vorangegangenen Jahrzehnte. Gehorchen, ohne kindliche Wünsche zu äussern, das war das Übliche, was für ein Kind galt. Erst ab den 1960er Jahren setzte eine Trendwende in der Gesellschaft ein. Seither gilt es als barbarisches Relikt früherer Zeiten, Kinder körperlich zu bestrafen. Allerdings sind bis heute in den meisten Ländern der Welt Ohrfeigen oder Schläge auf den Allerwertesten als Erziehungsmittel legal, solange sie „massvoll“ und „angemessen“ sind. Anders als in der Schweiz, sind in Deutschland, Schweden, Island, Finnland, Dänemark, Norwegen, Italien, Österreich, Zypern, Kroatien, Neuseeland, Costa Rica, Venezuela und Italien die gesetzlichen Regelungen strikt und verbieten körperliche Züchtigungen. Das schweizerische Strafgesetzbuch sagt, Körperstrafen seien gesetzlich erlaubt“ im Sinne von Artikel 14, „solange sie als Befugnis der elterlichen Sorge gelten“. Einzig wiederholte körperliche Bestrafungen, die „das allgemein übliche und gesellschaftlich geduldete Mass“ überschreiten, werden als Tätlichkeit von Amtes wegen verfolgt.

Autoritärer und antiautoritärer Erziehungsstil

Als die Gesellschaft sich von der autoritären, politischen Führung, zur Demokratie bewegte, wurden Zweifel an strengen Erziehungsmethoden laut. Die sogenannte 68er Bewegung setzte einen Gegentrend: die antiautoritäre Erziehung. Sie proklamierten, dass jede Erziehung Gewalt sei. Dem Kind sollte ein eigener Freiraum zugestanden werden und sie sollten zu selbstbewussten Persönlichkeiten heranwachsen, ohne ihnen Grenzen zu setzen.

Fortsetzung im Teil 2

War es früher klar, dass es Aufgabe der Erziehungsberechtigten war, Kinder zu disziplinieren, so ist es heute komplizierter, einen eigenen Weg zu finden, Kinder zu angenehmen Zeitgenossen heran zu ziehen. Viele Eltern sind mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert. Mit dieser Problematik wird sich die Fortsetzung des Themas in einem 2. Teil beschäftigen.

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Erlebnisreiche Tage in Ostdeutschland

Die Teilnahme an einem Familienfest in Serba (Ostdeutschland), verbanden wir mit einer Städtereise nach Dresden.

Abenteuerliche Anreise mit der Swiss am Freitag, 17. August 2018

Alles schien reibungslos zu klappen. Bis unsere älteste Tochter und meine Schwester, welche über Leipzig ein paar Stunden vorher anreisten, von einer 45 minütigen Verspätung berichteten und wir auf den Bildschirmen und via Lautsprecher vernahmen, dass es kein einziges Flugzeug gab, welches fahrplanmässig abheben konnte. Ein Unwetter über der Schweiz sorgte dafür, dass unser Flug sang- und klanglos auf den Bildschirmen verschwand. Nichts mehr auf dem Bildschirm und noch weniger per Lautsprecher. Was nun? In der Sitzreihe hinter uns sprach ein Paar davon, dass sie ein Mail erhalten hätten und morgen erst fliegen könnten. Schnell den Maileingang checken: wir wurden umgebucht auf einen Flug, zwei Stunden später: Zürich-Frankfurt-Dresden. Glück im Unglück. Doch bald darauf verwirrte uns ein SMS mit der Nachricht, wir sollten uns an unseren Ticketverkäufer wenden. Das war bei uns die Swiss. Wo befindet sich ein Swiss Info-Schalter nach dem Sicherheits-Check? Ausgeschrieben war nichts. Herumfragen brachte uns vor einen Schalter, an dem bereits hunderte von Passagieren standen – und hinter den Theken gerade mal drei, zeitweise zwei Swiss Mitarbeiter. 😦 Vorgelagert war ein kleiner Schalter, aber die Dame dort gab keinerlei Auskünfte, sondern wies uns bloss an, sich der Warterei anzuschliessen. Was genau ihr Job war, bleibt mir bis heute ein Rätsel. An dieser Stelle muss vielleicht mal gesagt werden, dass wir keine Vielflieger sind und ich sogar unter leichter Flugangst leide, also eh stets nervös bin vor Flugreisen. Sowas brauchte ich echt nicht noch zusätzlich. Ist unser umgebuchter Flug, den wir per Mail erhielten, definitiv oder nur als Vorschlag zu betrachten, den wir hier bestätigen sollten? Wie kommen wir zu den neuen Boardingcards? Und was geschieht mit dem aufgegebenen Koffer? Was, wenn wir das Mietauto nicht mehr abholen können, weil vielleicht in Dresden das Büro geschlossen hat? Könnten wir ein Hotel auf Kosten der Swiss nehmen? Fragen über Fragen. Während dem Anstehen versuchte ich, die Swiss-Hotline zu erreichen. 1 für Deutsch, ein weiteres 1 dafür, dass das Gespräch für Schulungszwecke verwendet werden darf. Dies hoffe ich, denn nach 10 Minuten nahm ein Englisch sprechender Mitarbeiter ab und als er hörte, dass ich „Deutsch“ gewählt habe, schmiss er mich einfach aus der Leitung. Ich hatte keinen Mumm mehr, weitere 10 Minuten in der Warteschlaufe zu verharren. Nach mehr als einer Stunde Wartens vor dem Schalter, gaben wir es auf und begaben uns auf gut Glück zum Gate für den vorgeschlagenen Flug nach Frankfurt. Dort wurden uns neue Boardingpässe ausgestellt, der Koffer sei schon verladen. Wir hätten uns also die nervige Warterei am Swiss-Schalter sparen und direkt zum Gate gehen können, welches im Mail angekündigt worden war. Nur: woher sollten wir das wissen? Die SMS verwirrte uns. Und auch die vielen anderen, unsicheren Passagiere hinter und vor uns, deren Gespräche wir auch mit bekamen. Ein nächstes Mal wüssten wir jetzt, dass wir uns auf ein Mail verlassen könnten in so einer Situation. Mit 3.5. Stunden Verspätung erreichten wir über Frankfurt Dresden und hatten Glück, dass wir ohne Probleme das Mietauto in Empfang nehmen konnten. Um 1 Uhr morgens, statt ca. 22 Uhr, öffnete meine Schwester die Türe zur einfachen Pension in Serba. Sie musste so lange wach bleiben, weil die Réception nicht 24 Std. besetzt war.

Wir logierten ohne Internetzugang dort, wo Fuchs und Hase einander Gute-Nacht sagen. 😉 Die Pension war einfach, ruhig, das Frühstück top, der Preis ebenfalls und die Wirte sehr freundlich.

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Am Samstag, 18.8.18 besuchten wir zusammen mit meiner Schwester die Leuchtenburg in Seitenroda. Was für ein toller, empfehlenswerter, interaktiver Rundgang zum Thema Porzellan! Und dazu barrierefrei. Meine Schwester erhielt kostenfrei einen Rollstuhl für den Besuch in der Burg, reduzierten Eintritt und von uns erhielt jemand sogar freien Eintritt, als Begleitperson meiner Schwester. Dies ganz unbürokratisch, ohne Behindertenausweis.

Ab 15 Uhr feierten wir den 60. Geburtstag einer ganz lieben Bekannten und am Sonntagmorgen frühstückten wir zusammen. Zu diesem privaten Fest veröffentliche ich keine Fotos.

Nach dem Fest fuhren wir Richtung Dresden. In Moritzburg bestaunten wir die Burg, welche Drehort für „3 Nüsse für Aschenbrödel“ war.

Bis am Dienstag entdeckten wir dann die vielfältigen Facetten Dresdens. Ich fand, diese interessante Stadt habe wie drei „Gesichter“:

Die rekonstruierte Altstadt

Ich habe mich im Vorfeld nicht mit dem folgenden auseinandergesetzt, stiess aber selber auf das Thema der Rekonstruktion zerstörter Gebäude, ja der gesamten Altstadt. Die Frauenkirche ist nicht wirklich ein historisches Gebäude, sondern wurde 2005 neu eingeweiht. Klar wirkt die Altstadt mit ihren vielen hübschen Bauten heute malerisch, aber in mir weckte das Wissen um die fast komplette Zerstörung und dass aus Ruinen eine verklärte Vergangenheit wiederbelebt werden soll, ambivalente Gefühle. Ich kam mir fast so vor wie im Europapark Rust, wo Norwegen und andere Länder nachgebaut wurden und Kulissenstädte darstellen. Denn tatsächlich wirken viele Strassenzüge der Altstadt Dresdens nur nach aussen historisch. Innen sind sie topmodern und beherbergen Hotels oder Geschäfte. Ich fragte unsere Stadtführerin, welche laut eigenen Aussagen Geschichte studiert hat, was sie zu diesem Thema meine. Sie verleugnete erstaunlicherweise, dass es überhaupt je eine Debatte gegeben hätte – dabei finde ich heute im Internet jede Menge darüber. Die Stadtführerin tat aber so, als hätte sie noch nie solcherlei Überlegungen gehört. Vielleicht war ich sensibilisiert fürs Thema, aufgrund unseres kürzlichen Besuchs im Ballenberg. Dort wurde eine Ruine eines alten Hauses, das im Freilichtmuseum selber abbrannte, nicht wieder aufgebaut, aus dem Grund, weil ein Nachbau nicht mehr wirklich „alt“ wäre. Das Freilichtmuseum Ballenberg will Originale und nicht Nachbauten zeigen. Es ist ja so, dass in Dresden sogar Gebäude abgerissen werden, um die Stadt wieder so darzustellen, wie sie vor dem 2. Weltkrieg war. Ok – auch unsere Kapellbrücke Luzern war fast zerstört nach dem Brand 1993 und wurde umgehend wieder aufgebaut. Aber sie war nicht komplett zerstört und es wurden nicht Gebäude abgerissen und der See erweitert, um die Verlängerung der berühmten Kapellbrücke bis zur Hofkirche wieder her zu stellen, welche bis 1835 bestand. Und Kopien der dreieckigen Brückenbilder werden zum Beispiel aus genau diesen Überlegungen nicht gezeigt. Ich weiss nicht, wie es euch geht und ob ihr findet, ich würde etwas dramatisieren und hätte den Besuch der Dresdner Altstadt nicht genossen: aber ich finde diesen Diskurs interessant. Genossen habe ich den Besuch der rekonstruierten Altstadt dennoch, denn solche Gebäude gefallen mir immer noch besser, als mancher Neubau, auch wenn sie nur Nachbauten, basierend auf Originalplänen sind. Und auch wenn es Rekonstruktionsbauten waren und meine Gefühle deshalb zwiespältiger Natur waren, so bewundere ich das Gesamtwerk dennoch.

Heute, 25.8.18 lese ich, wie gegensätzlich unsere Schweizer Architekten sind. In Dresden wäre unser Luzerner Bahnhof nach dem Brand wohl rekonstruiert worden. Bei uns mag man nicht mal ein architektonisches Erinnerungsstück behalten. Wie schade. Werden in der Schweiz zu viele Altbauten abgerissen und mit teilweise hässlichen Beton-Neubauten ersetzt, wird nach meinem Empfinden in Deutschland das Alte zu stark verklärt. Eine gesunde Mischung zwischen unserer Schweizer Archititekturkultur und dieser Deutschen, würde mir gefallen.

Die Shopping-Stadt

Wer shoppen, auf Schweizerdeutsch „lädelen“ will, kommt in Dresden in der alten Markthalle, grossen modernen Einkaufszentren und weiten Einkaufsstrassen auf die Rechnung. Schön ist die Prager Strasse. Sie führt vom Altmarkt bis zum Hauptbahnhof und entstand Ende der 1960er Jahre der DDR-Zeiten. Das „Achterbahnrestaurant“ Schwerelos fanden wir besonders ausgefallen, originell.

Das Szeneviertel der äusseren Neustadt

Trendige Lokale und solche aus aller Welt (wir assen fein indisch), Hinterhofwerkstätten, Secondhand-Boutiquen, Hippies, Künstler und originelle Gebäudefassaden (an Hundertwasser erinnernd), ein Abenteuerspielplatz mit Tieren, überraschten uns in diesem Stadtviertel. Nach der Wende wurde hier die „Bunte Republik Neustadt (BRN) ausgerufen. Laut Auskunft eines Passanten, der uns einige „Insidertipps“ gab, funktionierte dies etwa drei Jahre lang. Ein Staat im Staat mit provisorischer Regierung. Mittlerweile sei dieser Stadtteil leider vielen Künstlern zu teuer, aber er wohne immer noch gerne hier, erklärte er uns. Der Gang durch die Kunsthofpassage faszinierte uns.

 

Fazit: Dresden beeindruckte uns als schillernde, vielseitige Stadt, in der man Vieles entdecken kann und jeder auf seine Kosten kommen kann. Für Kinder gäbe es zum Beispiel einen Kinderteil im Museum der Hygiene, einen Zoo und eine Modell-Dampfbahn, auf der man mitfahren darf. Wir besuchten die Semperoper (leider sahen wir aufgrund Renovationsarbeiten nur wenig), die Frauenkirche (stiegen dort aufs Dach), das Museum der Hygiene, das historische Grüne Gewölbe (königliche Schatzkammer) und den Zwinger. Zufälligerweise fand grad ein grosses Stadtfest statt. Auch das war interessant, denn es war wie ein Mittelaltermarkt, Streetfoodfestival, Jahrmarkt und Openairkonzert kombiniert.

Wir logierten in einem Vierstern superior Hotel, bei dem aber die Klima-Anlage defekt war und von daher bekommt es keine guten Bewertungen von mir. (Dormero) In unserem Schlafzimmer war es bestimmt um die 35 Grad heiss und im Badezimmer um die 40 Grad. Der Rückflug erfolgte problemlos. Nur die SBB ärgerte uns dann noch etwas wegen fehlenden Informationen zu einem Bahnersatz zwischen Ebikon und Luzern. Glücklicherweise konnte uns unsere Tochter per Auto in Ebikon abholen und so endete auch dieses Abenteuer schadlos und mit vielen guten Erinnerungen.


Heute, am 8. November, erhielt ich einen freundlichen Telefonanruf von einer SWISS-Mitarbeiterin und eine finanzielle Entschädigung für den erlittenen Ärger. 

Reise ans Ende der Welt im Land der Mitternachtssonne

Einen Monat nach Kreuzfahrtende immer noch keine wirkliche Stellungnahme von Costa erhalten.

Gmerkigs

Holpriger Start, Samstag, 7. Juli 18

Wir starteten unsere Reise ins Land der Mitternachtssonne per öffentlichem Verkehr. Bereits auf den ersten paar Metern auf dem Weg zur Postauto-Haltestelle, verlor mein Rollkoffer einen Teil des einen Gummirädchens. Zu spät, um zurück zu kehren und alles in einen anderen Koffer um zu packen. Fortan holperte ich auffällig durch die Welt. 😛 Die SBB hatte die glorreiche Idee, das Schienennetz ausgerechnet zum Zeitpunkt zu sanieren, wenn die meisten Schweizer in die Ferien verreisen. So mussten wir bis zum Flughafen Basel 5 Mal umsteigen. Eine etwas mühselige Prozedur mit dem ganzen Gepäck.

Der Flug nach Hamburg und das Aufsuchen unseres Hotels verlief problemlos. Wir logierten glücklich und zufrieden zu einem Schnäppchenpreis in einer Suite des Vier Sterne Hotels  NH Collection Hamburg.

Die Frühstückpreise für etwa 22 Euro waren völlig überzogen und wir frühstückten dafür zweimal auswärts zum halben Preis, den das Hotel verlangt…

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Foxolino Ballenberg – Auf der Suche nach einem wertvollen Kristall

Die Startinfo des Foxtrail erklärt uns, dass es auf dem Ballenberg nicht nur alte Häuser und Traditionen zu entdecken gäbe, sondern auch Geheimnisse, denen man auf die Spur kommen könne. Der Fuchs jedenfalls habe die Fährte nach einem sagenumwobenen Kristall aufgenommen und uns Hinweise von Geheimnisträgern hinterlassen.

Weil es so heiss war, genehmigten wir uns eine Znünipause und einen Kaffee- und Dessertaufenthalt im Gasthaus „Degen“. Leider kamen wir deshalb zu spät, um Liseli zu helfen, was uns schockierte. Kleineren Kindern müsste bei dieser Station erklärt werden, dass dort eine Puppe liegt und das Ganze ja ein Spiel ist. Dieses Zimmer ist  etwas gruselig inszeniert – was aber vom Freilichtmuseum so gestaltet ist, nicht vom Foxtrail. Aber echt – noch dazu mit diesen Gesängen…..

Ansonsten hat uns der Foxtrail wiederum sehr gut gefallen. Hier ein paar Impressionen. Aber Achtung: nicht alle Fotos haben mit dem Lösen des Foxtrailrätsels zu tun. Wir genossen unseren Aufenthalt und besuchten viele der Häuser, auch wenn das nicht auf der Foxtrailroute war. Denn unser letzter Besuch des Ballenbergs liegt 11 Jahre zurück. Seither gab es viele neue-alte Häuser.

Wir fühlten uns top unterhalten und wie das Schlussfoto zeigt, das zu einem Posten gehörte, der ein Höhepunkt an Originalität darstellte, gab es viel zum Lachen. Wir merkten übrigens dort nicht, dass wir zum obligaten Schlussfoto geknipst wurden, sondern meinten, dass es halt dieses Mal kein Schlussfoto geben würde. 😛

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Die Posten waren nicht zu schwierig, aber teilweise schön knifflig genug, um auch uns alten Fuchsjägern etwas zum Knobeln zu geben. Dieser Shorttrail eignet sich für Familien mit Kindern – und auch für Erwachsene, denn auch wir waren ohne Kinder unterwegs und hatten nie das Gefühl, kindisch zu sein. 😉 Natürlich verpassten wir den Fuchs wieder – wie immer. Aber den Kristall haben wir gefunden! Immerhin!

Ein Tipp für künftige Ballenberg-Fuchsjäger: nehmt euch unbedingt Zeit, die Häuser genau anzuschauen auf eurer Route und euch nicht nur auf das Lösen des Rätsels zu konzentrieren. Es lohnt sich und man kommt auf der Route nicht nochmals an denselben Häusern vorbei. Und schaut, dass ihr entweder vor oder nach dem Trail auch die übrigen Häuser noch betrachten könnt. Rechnet also für dieses Freilichtmuseum genügend Zeit ein, denn der Tageseintritt ist im Foxtrailbillett inbegriffen.

Drei Anmerkungen:

  • wir empfanden den Trail als viel zu kurz. Hätten wir ihn ohne Pause absolviert, wären wir in 1 bis 1.5 Stunden damit fertig gewesen. Warum nicht einen zweiten, längeren gestalten? Doppelt so lang dürfte er ruhig sein.
  • wir hätten mit der Raiffeisen-Memberkarte (Museumspass) Gratiseintritt ins Freilichtmuseum Ballenberg gehabt. Es wäre im Grunde genommen schön, wenn man damit nicht den vollen Preis für diesen Foxtrail bezahlen müsste. Foxtrail könnte dies vielleicht verrechnen lassen?
  • Es war schwierig und nur mit viel Geduld möglich, dem einen „Geist“ sein Geheimnis auf Deutsch zu entlocken. Dauernd sprach er irgend eine andere Sprache…. Wir benötigten zwischen 5-10 Versuche, bis er endlich merkte, dass er ja auch deutsch sprechen könnte. 😉

Ansonsten: danke für die fantasievollen Installationen! Es war wohl nicht unser letzter Foxtrail.

P.S. Kein gesponserter Beitrag.

Rund um den Golzernsee

Die Postautofahrt ab Amsteg ist bereits den Ausflug wert: gekonnt chauffiert der Fahrer uns die engen, gewundenen Kurven hinauf zur Talstation der Seilbahn Golzern. Unterwegs öffnet sich hie und da der Blick zum Eisenbahngeleise hinunter. Spektakulär! Leider bin ich immer zu spät dran, mit der Kamera, um den Blick einfangen zu können – schon folgt die nächste Kurve oder ein Tunnel verdunkelt die Sicht.

Der Chauffeur ist herausgefordert, den entgegenkommenden PW’s auszuweichen. Im Grunde genommen dürften sie nicht dann die entgegen gesetzte Strecke befahren, wenn ein Postauto auf der Strecke ist. Die Zeiten sind für die Autofahrer klar ausgeschrieben. Denn auf dieser Strasse kann nicht mit dem Postauto gekreuzt werden.

An der Talstation haben wir Glück und können ohne Wartezeit, um 14 Uhr die kleine Seilbahn besteigen.

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Wir wandern rund um den Golzernsee, gönnen uns unterwegs ein verspätetes z’Mittagessen in einem der Restaurant (feine Älplermagronen) und schwimmen im erstaunlich warmen Golzernsee. Wir lassen uns sagen, er sei etwa zwei Grad wärmer als der Vierwaldstättersee, das bedeutet, die Wassertemperatur beträgt um die 26 Grad. Andere Jahre waren wir die einzigen Badenden. Heute nicht. Der Golzernsee scheint sich zu einem beliebten Badesee gemausert zu haben. Dennoch haben wir nicht das Gefühl, er sei von Badegästen „überlaufen“. Die grünen, saftigen Weiden fallen uns auf. Was für ein Gegensatz zu unseren dürren Weideflächen in den Niederungen!

Die gesamte Rundwanderung dauert ca. 1.5 Stunden, ist meist eben – nur am Ende des Sees gibt es eine Steigung, aber das Ganze lässt sich problemlos auch mit Kindern meistern. Wenn man den See nicht ganz umrunden will, sondern nur hin- und zurück laufen möchte, kann man ihn auch per Kinderwagen begehen.

Auf dem Weg werden uns hie und da Kristalle für wenig Geld angeboten, die vor Ort gefunden wurden.

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Wir sind einmal mehr fasziniert davon, dass hier oben etwa 10 Personen ganzjährig leben. Die vielen Lawinennischen, in die sich ein Mensch retten könnte, wäre er bei einem Niedergang unterwegs, zeugen von harten Wintern.

Leider ist die Bahn dafür bekannt, dass man oft lange anstehen muss und einen die Wartenden auch dann nicht vor lassen, wenn man unbedingt das Postauto erreichen möchte, das nur stündlich fährt. Wir haben ein Erlebnis in böser Erinnerung, als wir vor ein paar Jahren, an der Bergstation vergeblich freundlich fragten, ob man uns vor lasse. Unten im damals herbstlichen Nebel froren wir dann fast eine Stunde, weil wir das Postauto knapp verpassten. Die Leute, welche uns oben noch bitten hörten, uns vor zu lassen, stiegen allesamt frisch und fröhlich in ihre Autos und fuhren einer nach dem anderen los. Und es kam keinem in den Sinn, uns zu fragen, ob wir mitfahren wollten. Es gibt zwar unten einen Kiosk, aber der hat nur Aussenplätze. Man kann sich also nicht innen in einem Restaurant beim Warten wärmen. Damals erhielt mein Menschenbild einen kleinen „Knacks“. Nun – dieses Mal stehen wir auch, wie es uns der Seilbahnangestellte vor der Bergfahrt bereits für die Talfahrt prophezeite, 45 Minuten an und verpassen ebenfalls das Postauto wiederum ganz knapp. Es ist im Sommer nicht ganz so schlimm, denn wir gönnen uns Glacés und besuchen kurz das Schau-Kraftwerk. Wobei, soviel zu schauen gibt es da nicht wirklich… Und dennoch geht die Zeit, an der Sonne wartend, schnell vorbei und wir lassen uns beim Dreiklang des Postautos, das dieses Mal vollbesetzt ist, zurück kutschieren.

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Nachem Räge schint d’Sunne – Ein märchenhafter Abend auf der SummerFerry mit Damian Lynn

Er hat mit „Feel the Heat“ den SRF-Song für die Berichterstattungen über die Fussball WM 2018 geliefert. Fortan umrahmte seine Eigenkomposition alle Berichterstattungen in TV, Radio und Onlinemedien. Vor zwei Jahren gewann er einen Swiss Music Award in der Kategorie «Best Talent». Letztes Jahr (2017) lief sein Song „When We Do It“ auf allen Schweizer Radiostationen über 1’300 Mal und war damit eines der meistgespielten Lieder und sogar mit Abstand der meistgespielte Song eines Schweizer Musikers. Doch sein Name ist wohl dennoch nicht sovielen Schweizern bekannt. Vermutlich hat man seine Songs im Ohr, aber nicht seinen Namen. Oder wie muss ich es mir erklären, dass der wunderschöne Anlass „SummerFerry“ gestern Abend mit Damian Lynn noch soviele freie Plätze zu bieten gehabt hätte? Hey – hier spielte ein Schweizer Ausnahmetalent und das Konzert inmitten schönster Kulisse war nicht ausverkauft! Unglaublich.

Gegen Abend stürmte und regnete es aus Kübeln, doch der Veranstalter des „SummerFerry“ war zuversichtlich und liess verlauten, dass es pünktlich um 20.30 Uhr „Leinen los“ heissen werde. Mit einem Apéro durfte sich die erwartungsvolle Gästeschar  stärken und dann die Fahrt auf der Fähre, welche ihre gewohnte Route Beckenried-Gersau für einmal verliess, bei einem wunderschönen, märchenhaften Abendhimmel auf dem spiegelglatten Vierwaldstättersee geniessen. Dazu von Damian Lynn (übrigens – ein ehemaliges Klassengspänli unserer ältesten Tochter 😉 )  und seinem Schlagzeuger bestens unterhalten zu werden, mit zu singen, zu wippen, tanzen, klatschen, war das i Tüpfchen auf dieser ausserordentlich romantischen Abendfahrt.

Für einmal lag ein derart grossartiges Konzerterlebnis vor unserer Haustüre – wir hatten keinen langen Heimweg wie sonst, wenn wir nach einem Konzertbesuch von Zürich heim reisen müssen. 😛

Die nächsten zwei Konzerte auf der „SummerFerry“ sind bereits ausgebucht. Was für eine innovative Idee – ein Kompliment dem Kapitän der Fähre und der Crew, den Veranstaltern und dem Hotel Seerausch Beckenried dafür.

Ein paar Impressionen mit meiner Handykamera. Ich bedauerte, die Nikon-Kamera nicht dabei gehabt zu haben ;-(

Die Videos sind von Tobias, unserem Sohn. (Aeppli Produktion)

 

Die Nidwaldner Zeitung berichtete mit einem Foto, das im Hintergrund unsere Älteste und unseren Jüngsten im Gespräch vertieft, zeigt. 😉

Zum Weltkatzentag 2018: Warum soll man Freigänger-Katzen kastrieren?

«Büsis» sind härzig und gehören zu den beliebtesten Haustieren. Hochrechnungen zufolge, leben ca. 1,5 Millionen Katzen in der Schweiz. Dürfen sie die Natur frei erkunden, werden sie Freigänger genannt.

Der Tierschutzverein Nidwalden führt regelmässig Katzenkastrations-Aktionen für herrenlose Tiere durch. Warum liegt dieses Thema dem Verein derart am Herzen?

Beeindruckende Zahlen und Fakten

Nebst denjenigen Tieren, die von Menschen betreut, geliebt, gestreichelt, gefüttert und je nach Besitzer geimpft und/oder kastriert werden, gibt es in der Schweiz hunderttausende streunende Katzen, für die sich niemand verantwortlich fühlt. Sie leben meist schlecht als recht auf Bauernhöfen oder suchen Zuflucht in Schrebergärten. Ab dem Alter von 5 Monaten ist eine Kätzin gebärfähig. Zwei bis dreimal pro Jahr, schenkt sie bis zu 7 Katzenbabys das Leben. Schätzungen gehen davon aus, dass verwilderte Katzen gesamtschweizerisch jährlich bis zu 300’000 Katzenbabys gebären. Dieser Zahl stehen ungefähr 150’000 Todesfälle pro Jahr entgegen. Das bedeutet, dass die Katzenpopulation in der Schweiz jährlich um mindestens 150’000 Katzen zunimmt. Leider ziehen gewisse Menschen daraus den Schluss, dass sie Katzen töten dürften, weil es ja sowieso zu viele von ihnen hätte. Network for Animal Protection (NetAP) und die Stiftung für das Tier im Recht (TIR), gehen von jährlich mindestens 100’000 Katzen aus, welche illegal getötet werden. Gemäss Schweizer Tierschutzrecht darf die Tötung von Tieren nur durch fachkundige Personen erfolgen und nicht ohne Betäubung. Verboten sind beispielsweise das Ertränken oder Aussetzen von unerwünschten Tieren.

Das Streunerleben ist nicht einfach

Hunger, Krankheiten, Biss-Verletzungen, die häufigen Geburten und Unfälle machen herrenlosen Katzen das Leben schwer. Hygieneprobleme und der Nahrungsmangel führen zu Stress und zur Ausbreitung von Krankheiten. Deshalb sterben viele Tiere qualvoll, denn für eine medizinische Behandlung fühlt sich ja niemand zuständig.

Vorteile einer Kastration

Kastrierte Katzen sind nachweislich ausgeglichener, gesünder, menschenbezogener und haben kleinere Reviere. Wenn die Population von Freigänger-Katzen vermindert wird, kommt dies den Vögeln und Amphibien zugut, deren Bestände teilweise bedrohlich zurückgehen. Zudem wird der Ausbreitung von Katzenseuchen entgegengewirkt.

Kastrationsaktionen und Petition

Der Schweizer Tierschutz (STS) und andere Organisationen wie NetAP, kastrieren zusammen mit ehrenamtlich tätigen Tierärzten und Vereinen jährlich 20’000 Katzen. Weil diese Aktionen dem Problem nicht beikommen, wurde am 12. Juni in Bern eine Petition für eine Kastrationspflicht für Freigänger-Katzen in der Schweiz mit 115’567 Unterschriften eingereicht. Die Initianten schreiben: «Die aktuell geltenden Rechtsvorschriften greifen zu kurz. Aus diesem Grund fordern die Initianten und Unterzeichnenden die Schaffung einer schweizweit geltenden Regelung, die sämtliche Halter von Freigänger-Katzen verpflichtet, diese von einem Tierarzt kastrieren zu lassen. Wir hoffen, dass die Bundesversammlung die Notwendigkeit einer Kastrationspflicht erkennt und entsprechend handeln wird, damit das Katzenelend in unserem Land nachhaltig und tiergerecht bekämpft werden kann.»

Regula Aeppli-Fankhauser

Dieser Artikel erschien am Weltkatzentag, 8.8.18 im Nidwaldner Blitz

 

 

 

 

 

Über 7 Brücken musst du gehn…

….. hiess es bei der Wanderungsbeschreibung, welche wir im Internet fanden und auch hier auf der Infotafel in Engelberg: DSC_0036.jpg

Wir zählten hingegen 10 Brücken, einschliesslich der 3 Hängebrücken auf unserem Weg von Engelberg runter nach Grafenort. Weil wir lieber runter- statt hochlaufen (vor allem bei der Hitze dieser Tage,) starteten wir die Route ab Engelberg. Das Auto parkierten wir vorher in Grafenort, fuhren per Zentralbahn nach Engelberg – und wanderten dann gemütlich in zwei Stunden zum Auto zurück. (Reine Wanderzeit)

Das Gefälle ist sanft und der Weg auch mit Turn- oder Halbschuhen gut zu bewältigen. Allerdings nicht mit dem Kinderwagen oder Rollstuhl.

Wir wanderten zuletzt im Jahr 2010 auf diesem Weg. Noch vor dem Unwetter 2011, welches den Weg, wie auf der obigen Tafel ersichtlich, massiv beschädigt hatte. Damals wollten wir nochmals auf der alten Zugstrecke nach Engelberg fahren, bevor die letzte Zahnrad-Strecke, in den Berg verlegt wurde. Erst zwei der heute 3 Hängebrücken standen und der Wanderweg war um einiges weniger abwechslungsreich als heute. Wir waren total begeistert über die fantasievoll geführte Strecke und die liebevoll gestalteten Details am Wegesrand. Über die vielen Picknickplätze mit Grillmöglichkeiten, staunten wir, durften aber leider aufgrund der Dürre keine Wurst bräteln. Einer der Rastplätze beeindruckte uns besonders, lagen doch Gratis-Sirup, Kaffee, Tassen, Gewürze, Abwaschmittel und anderes für den Rastsuchenden bereit. Sowas hatten wir erst einmal gesehen und zwar in Österreich. Auf die Kinder warten hie und da Schaukelgelegenheiten.

Leider verlor der Weg nach einer Stunde Wegzeit, lange vor Obermatt an Attraktivität. Konnte man sich vorher nach jeder Wegbiegung überraschen lassen, führte er nach der letzten Hängebrücke auf dem uns seit 2010 vertrauten Weg fast nur noch schnurgerade, dem Flusslauf entlang. Abwechslung bot einzig ein weiterer, origineller Rastplatz und die Talstation der bekannten, spektakulären Seilbahn Obermatt-Zingelalp.

Wir bedauerten, dass man nicht mehr auf die Zentralbahn ab der Station Obermatt einsteigen konnte. Denn auch die Sonne brannte wieder stärker, als noch in Engelberg. Leider ist der Lernpfad vor Grafenort nicht mehr gut unterhalten. Ein Hochsitz besteht noch, aber zum Beispiel die Klangobjekte liegen teilweise beschädigt am Boden, wie auch die zugehörige Lerntafel. Schade. Ich empfehle die Wanderung im Herbst, dann mögen die Laubbäume Abwechslung fürs Auge bieten ab dieser halben Wegstrecke.

Ausgangs- und Endpunkt unseres Ausflugs – das Herrenhaus in Grafenort:

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